In Verbindung mit dem Titel „Ruhr 2010 – Kulturhauptstadt Europas“ wurde im Angerpark eine Landmarke1 auf der Spitze der Heinrich-Hildebrand-Höhe geplant. Der 2008 eröffnete Angerpark2 und die gelungene Verbindung zum Rheinportal Angerort über das „neue“ Angertal an den Rhein sollte eine Bereicherung zur Logport Ansiedlung sein, die durch die in den letzten rund 100 Jahren angesiedelte Hüttenindustrie mit ihren hohen Umweltbelastungen stark gelitten hatte. Sicherlich spielte auch die Überlegung eine Rolle, eine touristische Attraktion zu schaffen. Schon im Herbst 2007 wurden erste Projektideen entwickelt. Man wollte ein künstlerisches und optisches Zeichen im Duisburger Süden setzen. Im Februar 2009 schrieb die Stadt Duisburg im Rahmen der Europäischen Kulturstadt Ruhr (2010) einen internationalen künstlerischen Wettbewerb zur Gestaltung der Landmarke „Angerpark“ aus. Es sollte eine auf Duisburger Natur-, Wirtschafts- und Kulturraum bezugnehmende, begehbare Landmarke werden.
Aus den Arbeiten von 36 internationalen Künstlern wählte eine Jury aus städtischen und externen Fachleuten den Sieger aus. Mit Tiger & Turtle und dem
faszinierenden Zusammenspiel von Landschaft und Skulptur erfährt der Besucher einen Weitblick auf die reizvolle Landschaft am Unterlauf der Anger.
Heike Mutter und Ulrich Genth entwickelten gemeinsam dieses künstlerische Projekt. Mit ihren geschwungenen Formen krönt die Skulptur die Spitze der Halde und nimmt ihre spiralförmigen Windungen in die Höhe auf. Mit der Geschmeidigkeit eines Tigers beginnt der Aufstieg um mit der Gelassenheit der Schildkröte den Abstieg zu begehen.
Im Sommer 2009 wurde das Modell der Öffentlichkeit auf der HHH vorgestellt und im September 2010 fand die Grundsteinlegung mit den Gießen der Fundamente statt. Dann begann der aufwendige Bau der Einzelteile nach einem komplizierten 3 D Verfahren, unterstützt von einem Netzwerk heimischer Unternehmen mit den Materialien Stahl und Zink als historischen Bezug zum Standort. Im Sommer 2011 begann der Aufbau der Achterbahn auf der HHH.
Am 12. November 2011 fand die offizielle Einweihung der Skulptur mit einem Feuerwerk statt, an der Künstler, Planer, Baufirmen, Sponsoren, die politische Prominenz und die Bevölkerung teilnahmen.
In den folgenden Monaten fanden einige technische Nachrüstungen statt. Trotz des beschränktem Zugang wurde die begehbare Achterbahn von Besuchern aus Nah und Ferne gestürmt. Schon nach einem halben Jahr konnte der 100 000. Besucher begrüßt werden.
Aus der Ferne betrachtet verspricht die metallisch schimmernde Form der Achterbahn auf der „Magic Mountain“ genannten künstlichen Anhöhe HHH das Erlebnis außergewöhnlicher Beschleunigung. In einer Höhe von 85 Meter über NN eröffnet sich ein attraktiver Fernblick nach Norden zum Oberhausener Gasometer, im Süden zur Skyline von Düsseldorf und im Osten zu den Velberter Höhen mit Sendeturm in Langenberg.
Nachts erstrahlt die elegante Form der Skulptur in weiß glänzendem Licht, weithin sichtbar beleuchtet durch 800 LED Module im Handlauf.
Die Landmarke mit einem Gewicht von 90 Tonnen ruht auf 17 Stützen mit einer Höhe von 20 m und einer begehbaren Lauffläche von 200 m +20 m Looping auf einer Grundfläche von 40 x41 m auf der sanierten Schlackenhalde.
Die Landmarke „Tiger &Turtle- Magic Mountain“ als begehbaren „Achterbahn“ hat sich zum Highlight für Touristen und beliebtesten Fotomotiv für Besucher aus aller Welt entwickelt. Millionenfach abgelichtet und weltweit bekannt ist das eine Erfolgsgeschichte für erlebbare Kunst im Ruhrgebiet.